Mittwoch, 11. April 2012

Ukraina!

Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön, außer sie beträgt 31 Stunden. Das sollte für ein kurzes Resümee der Reise reichen, natürlich ausschließlich auf die Fahrt bezogen.
Am Freitag den 30.03.2012 starteten wir, zunächst sollte es noch nach Bytów gehen, denn es war auch hier ein Auftritt geplant. Nach einer erfolgreichen Performance und einer entspannten Nacht im Burghotel ging es am nächsten Tag nach Chojnice. Auch hier lieferten wir einen wirklich guten Auftritt ab, doch direkt anschließend ging es in die Ukraine. Unser Ziel war: Kiev!
22 Stunden Fahrt durch die Nacht in einem Kleinbus. Es war nicht so schlimm wie befürchtet, aber trotzdem belastend. In Kiev kamen wir in der Nacht an und wurden von 3 netten Ukrainern in Empfang genommen. Durch die Fahrt waren wir alle sehr geschafft und nach einem kleinen Abendbrot und  einem Gute Nacht-Bier ging's ab ins Bett. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus zum Theater in welchem wir auftreten sollten, ein netter kleiner Schuppen. Das Foyer war ausgestattet mit vielen verschiedenen Instrumenten und Stühlen an der Decke, dies erschien mir sofort sympathisch, was sich im weiteren Verlauf des Tages auch noch bestätigen sollte. Nachdem wir alle Technik und unsere Instrumente abgeladen hatten fuhren wir mit der Metro zu eine Schauspiel Universität in der ein Workshop geplant war.
Die Metro in Kiev ist komplett anders als in Deutschland oder Polen. Erstens gibt es elend lange Rolltreppen die zudem auch noch "High-Speed" drauf haben. Dies bedeutete beim Verlassen der Rolltreppe war es nicht etwa möglich in den allgemeinen Schländer-Trott zurück zufallen, nein, entweder schritthalten mit der Rolltreppen-Geschwindigkeit oder einen kleine Sprung von der Treppe wagen, ansonsten würde es einen gewaltig hinhauen. Dies war jedoch nicht das Einzige, die urkainischen U-Bahn Stationen sind ausgestattet mit Lichtern die Kronenleuchtern ähneln und zwischen den Treppen sind Lautsprecher installiert aus denen fröhlich Tschaikowski trällert. Ich sag euch, da könnte sich Deutschland ordentlich mal was abschauen.
Nun aber genug von der Metro, angekommen in der Uni stellten wir fest, dass unser Workshop wohl eher einer Vorlesung gleichen sollte, anstatt körperlicher Verausgabung. Wir betraten den Raum und eine Menge Studenten mit Notizblöcken in den Händen, saßen in Front einer Theaterbühne und standen alle artig auf als wir den Raum betraten. Seltsame Situation, jedoch auch kein Problem zu meistern. Die Leute die Lust hatten kamen einfach mit auf die Bühne und machten bei unserem Workshop mit, auch wenn ich mir zwischenzeitlich wie ein Zootier vorkam das von erstaunten Besuchern fröhlich beglotzt wird, war es eine Erfahrung wert. Außerdem lichtete sich nach 1 1/2 Stunden auch die Zuschauermenge, so das am Ende nur noch 10 Leute (aufgerundet) da waren die uns begafften.
Die Performance am Abend war dafür ein echter Knüller, das Publikum war begeistert. Standing Ovation und alles drum und dran war dabei. Leider machten wir uns direkt nach dem Auftritt auf den Weg nach Charkow. Also wieder 12 Stunden Busfahrt durch die Nacht. Am frühen Morgen kamen wir dann an und durften uns für 3 Stündchen ausruhen, bevor es zum Theater ging. Wieder ein nettes, kleines Stübchen, was in einen Schul-komplex überging. Die Leute die wir hier kennen lernen durften waren einfach nur der Hammer, so unheimlich nett und umsorgend. Nach unserem Auftritt am Abend erwartete uns ein super Buffet als Abendbrot und noch mehr nette Menschen.
In Charkow präsentierten wir 2 verschiedene Stücke. Die aktuelle: "Emotion in Sound" und eine ältere, namens: "My" was übersetzt "Wir" heißt. 
"My" handelt von verschiedenen Problemen, die Jugendliche in Polen hatten oder immer noch haben, zwischenmenschliche und schulische Probleme. Leider habe ich Nichts von dem Text verstehen können, aber die Darstellung war wie immer sehr eindrucksvoll und emotional.
Insgesamt waren 4 Auftritte in Charkow geplant. Zwei Mal "Emotion in Sound" und 2 Mal "My". Am Donnerstag unserer Ukraine-Woche stand "Emotion in Sound" auf dem Plan und plötzlich offenbarte uns Daniel, dass dieser Auftritt live im Regional-Fernsehn ausgestrahlt werden sollte. Mensch, kam ich mir auf einmal VIP vor! =) Nee...nicht sooo viel, eher war ich mächtig aufgeregt, aber trotzdem war es eine recht gelungene Performance.
Für alle Interessierten, hier der Link zum Youtube Video:

http://www.youtube.com/watch?v=FMApwG4mM3M&feature=share

Am Freitag, nach dem zweiten Mal "My" gab es noch eine kleine Abschiedsfete und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen.
Ich vermisse jetzt schon all die herzlichen Menschen die wir dort kennen lernen durften.
Generell lässt sich sagen, dass unsere Ukraine Tour ein voller Erfolg war. Nicht nur rein Auftritt bezogen, sondern auch menschlich und erfahrungsmäßig.
Mit einem großen Gefühl der Zufriedenheit und Fröhlichkeit verließen wir also die Ukraine und machten uns auf eine 31 Stunden Fahrt heimwärts gefasst.

Das soll's erstmal gewesen sein, ich hoffe ich kann später noch mit Bildern dienen, aber zunächst müsst ihr euch erstmal mit diesem einen Link abfinden.

Bis bald,

Frauke =)

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